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Newsflash
Die Veranstaltung "Designing Sound" findet bis auf weiteres alle zwei Wochen als Workshop-Reihe statt. Theorie in vielfältigen Fachgebieten von Akustik bis Signalverarbeitung wird ergänzt durch gemeinsames Erarbeiten praktischer Beispiele. Zur Anwendung kommt für die Implementierung die Audio-Programmiersprache PD.
 
AES Convention Paris 2006 - Intuitive Audio-Software Control | drucken |  email
Geschrieben von Veit Winkler   
Der erste Preis der Kategorie "Undergraduate" der Student Design Competition auf der AES-Convention in Paris, 2006 ging an zwei Toningenieur-Studenten aus Graz: Benedikt Bengler und Michael Worobcuk, die in Zusammenarbeit mit dem Industriedesign-Studenten Marco Lärm ein neuartiges Eingabegerät entwickelt haben:

Idee:
Ziel war es, das meist verbreitete Eingabegerät "Maus" so zu verbessern, dass eine intuitive Bedienung von Audio-Anwendungen ermöglicht wird. Die im Audio-Bereich aus der Hardware-Domäne gewohnte Bedienung per Poti soll in direkter Verbindung mit der Maus-Steuerung kombiniert werden. Zudem sollen alle Funktionen einer klassischen Mehrtasten-Maus geboten werden.
Konzept:
Aus diesen Überlegungen entstand ein spezielles Maus-Design, bei dem ein universeller Encoder direkt in der Grundstellung der Maushand bedient werden kann.
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Der Benutzer hat mit dem Eingabegerät die Möglichkeit jedes am Bildschirm dargestelte Bedienelement direkt mit dem Encoder zu steuern, sobald sich der Mauszeiger über dem entsprechenden Objekt befindet. Die Steuersoftware ist universell implementiert und funktioniert mit sämtlichen Anwendungen, ohne dass gesonderte Treiber für spezielle Programme installiert werden müssten und ohne dass Einstellungen oder Anpassungen an die jeweilige Anwendung vorgenommen werden müssten. Voraussetzung ist nur, dass die zu steuernde Software einen linearen Modus für die Reglerbewegung unterstützt, was heute zumindest optional schon fast Standard ist.

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Funktionsweise:

Der Encoder ist berührungsempfindlich ausgeführt. Sobald das Poti berührt wird, verschwindet der Mauszeiger und ein spezielles transparentes Symbol erscheint an dessen Stelle. Nun kann das sich unter dem Symbol befindende Bedienelement der Software (Fader, Poti, Numberbox, ...) mit dem Poti gesteuert werden. Sobald der Encoder losgelassen und die Maus von dem Bedienelement wegbewegt wird, erscheint automatisch der Windowscursor wieder und das Eingabegerät arbeitet wieder im normalen Maus-Modus. Durch diese Implementation wird der Wechsel zwischen Encoder- und Eingabemodus vom Benutzer nicht bewußt wahrgenommen; es ist ein flüssiges, intuitives Arbeiten möglich. Im Encoder-Modus (solange das Poti berührt wird) wird die Maus-Bewegung ignoriert um den Benutzer vor ungewollter Fehleingabe zu bewahren. So ist auch eine intensive, "musikalische" Nutzung (Filterfahrt, etc) möglich.

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Technische Umsetzung:

Der Prototyp wurde aus flüssigem Epoxyharz gelasert und stand bei der Präsentation auf der AES-Convention schon in voll funktionsfähiger Ausführung zur Verfügung.
Das Gerät beinhaltet einen Standard-USB-Microcontroller und einen optischen Maussensor, welche die Standard-Maus-Funktionen (Tasten, Navigation, ..) zur Verfügung stellen. Auf dem Mausrücken sitzt ein Encoder, in den eine Elektrode eingebaut ist, deren Daten über einen seperaten Controller ausgewertet werden und dann an den USB-Steuercontroller weitergeleitet werden. Auf diese Weise ist die Berührungsempfindlichkeit des Potis implementiert. Der Encoder liefert bei Berührung ein Signal an den Controller, welches zusammen mit den durch die Encoderbewegung generierten Daten an die Steuersoftware gesendet wird.
Die Steuersoftware ist als systemweit und programmunabhängig wirkender Hook implementiert und wurde in C++ geschrieben. Bei Berührung des Encoders arbeitet die Software im Encoder-Modus, wobei sie den Cursor versteckt , ein Modus-Symbol darstellt und eingehende Mausbewegungs-Daten abfängt. Statt dessen wird aus den Bewegungsdaten des Potis eine für die Steuerung der Bedienelemente eine sinnvolle Mausbewegung simuliert. Nach Loslassen des Potis und damit Wechsel in den Standard-Maus-Modus, wird die ursprüngliche Position des Zeigers wieder hergestellt und der Cursor sichtbar gemacht.

Geplante Verbesserungen des Projektes:

  • Acceleration-Funktion für die Reglerbewegung
  • Erweiterte Einstellungsmöglichkeiten für Mausparameter (Sensitivity, Fine-Tune Funktion)
  • Erhöhung des Eigengewichtes der Maus für besseren Griff
  • Erweiterung des Maus-Designs um ein klassisches Scrollrad
  • Treiberentwicklung für Mac OS und Linux


    Aussichten:

    Nach dem großen Erfolg des bereits zum Patent gemeldeten Projekts auf der AES-Convention, läuft nun die Suche nach einem geeigneten Verwertungspartner. Wir wünschen den Kollegen von ganzem Herzen Erfolg!

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    nächste Veranstaltungen:
    zur Zeit keine Veranstaltungen eingetragen
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